Ich gehe sehr gerne auf Überraschungskonzerte. Dabei lese ich mir die Bandbeschreibung und die Stilrichtung durch und wenn ich das spannend finde, dann schaue ich mir die Band live an. Immer wieder habe ich durch solche Konzerte echte Musik-Perlen gefunden, denen ich bis heute treu geblieben bin. Bukahara ist eine von diesen Perlen. Mittlerweile habe ich bereits 4 Konzerte von ihnen besucht und ein Ende ist nicht in Sicht. Diese Band macht live unglaublich viel Spaß und steht dabei für so viele Dinge, mit denen ich mich sehr gut identifizieren kann. 4 Musiker aus 3 Kontinenten, die in 3 Sprachen singen und eine ganze Halle feiert dabei friedlich eine riesige Party. In einer Zeit, in der Egoismus immer lauter wird, tun solche Momente einfach gut. Und einfach gut sind auch ihre Alben. Ich habe mir lange Gedanken darüber gemacht, welches Album ich hier vorstellen möchte und habe mich für das Album „Strange Delight“ entschieden.
Das Album ist 2015 als zweites Album der Band auf den Markt gekommen. Man merkt ganz deutlich, dass die ehemaligen Straßenmusiker unterschiedliche Musikstile mit einbringen, was ihre CDs und Konzerte sehr abwechslungsreich macht. Man mische Balkan-Klänge mit Gypsy und Reggae, gebe etwas Folk und hier und da eine Prise Swing dazu – fertig ist ein Bukahara-Album.
Auch wenn es sich hier auf jeden Fall lohnt das Album als Gesamtkunstwerk zu genießen, möchte ich ein paar Lieder nennen, die mir persönlich am besten gefallen. Beginnen möchte ich mit dem wohl bekanntesten Lied des Albums „Eyes Wide Shut“. Textlich ruft es dazu auf aus der eigenen Lethargie auszubrechen und das ist live spätestens beim zweiten Teil des Liedes kein Problem.
Tanzbar ist auch das nächste Lied „Suomi“. Schon beim Beginn laden Bongos und das schnelle Gitarrenspiel jeden ein, seinen Körper zu bewegen. Spätestens wenn die Geige einsetzt gibt es kein Halten mehr.
Das Lied „My Name“ gehört zu meinen Lieblingsliedern von Bukahara. Die sehr eingängige Melodie wird unterstützt von der warmen Stimme des Sängers Soufian Zoghlami. Übrigens ist bei Bukahara die steife Rollenverteilung kein Thema. Alle Musiker sind Multiinstrumentalisten und drei von ihnen singen live und auf ihren CD´s.
Das getragene Lied „The Earth“ erinnert mich sehr an den Singer-Songwriter Matt Epp, einen Musiker, den ich ebenfalls sehr schätze. Mit diesem Lied endet auch der Ritt durch die Musikstile und man freut sich sofort auf das nächste Album der Band. Ich hoffe, dass ich noch viele davon genießen kann.
Foto: Pressefoto | bukahara.com